StreetUp – StartUp – Durchstarthilfe für Obdachlose

StreetUp - StartUp - Durchstarthilfe für Obdachlose

Mit Unterstützung der Glückskette.

Obdachlose stossen bei Versuchen ihre Situation zu ändern auf Barrieren, welche eine Inklusion in die Gesellschaft verhindern. Wenn keine gültigen Papiere vorhanden sind, eine Postadresse fehlt und die Bankverbindungen für die eingehenden Zahlungen nicht vorhanden sind oder das Geld für ein Mietzinsdepot fehlt, hat dies oft eine Ausgrenzung zur Folge. Mit dem Projekt sollen Grundlagen geschaffen werden, dass Hilfesuchende sich selbstständig in Richtung reguläre Wohnsituation bewegen können.

Das Projekt hat 5 Stufen

1. Niederschwellige Stabilisierung

Die Grundversorgung wird sichergestellt durch Lebensmittel, Kleider, Schlafsäcke, Finanzierung Notschlafstelle und durch das Angebot im Aufenthaltsraum.

2. Grundlagen für eine reguläre Anmeldung schaffen

Oft fehlen für eine Anmeldung an einem Wohnort die Papiere. Allfällige Gebühren oder Reisekosten werden übernommen, welche in diesem Zusammenhang anfallen.

3. Erreichbarkeit sicherstellen

Fehlt eine Postadresse, sind viele Prozesse im sozialen Leben lahmgelegt. Die Passantenhilfe steht als Postadresse zur Verfügung.

4. Finanzfluss sicherstellen

Die Obdach- und Adresslosigkeit kann zur Folge haben, dass es unmöglich ist, ein Konto zu haben. Dies kann bedeuten, dass ausstehende Gelder niemals zu der betroffenen Person kommen. Die Passantenhilfe kann als virtuelle Bankverbindung dienen. Dabei geht es langfristig darum, dass die entsprechenden Kompetenzen (wieder-)erlangt werden.

5. Starthilfe für eigene Wohnung

Eine letzte grosse Hürde, um von der Obdachlosigkeit zu einer eigenen Wohnung zu kommen, kann das Mietzinsdepot sein. In Form von einem zinslosen Micro-Darlehen wird dies durch die PH übernommen und in angemessenen Raten zurückbezahlt, welche bei einer Auflösung des Mietverhältnisses in ein Guthaben des Klienten umgewandelt wird, welches wiederum für ein neues Mietzinsdepot verwendet werden kann. Das Mietzinsdepot geht zurück an die PH. Während dem Mietverhältnis wird parallel eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Dies dient dem Zweck, das Mietzinsdepot zusätzlich abzusichern damit dieses im Umlauf bleiben kann und nicht für allfällige Schäden an der Wohnung herangezogen wird.

StreetUp - StartUp speziell während Corona

Neben den bestehenden Obdachlosen müssen wir auf Grund der aktuellen Situation, verursacht durch Corona, vermehrt mit Personen rechnen, die bis anhin in der Lage waren ihren Lebensunterhalt mit Teilzeitstellen zu finanzieren und ohne Sozialhilfe leben konnten. Durch Lohnausfälle ist es wahrscheinlich, dass vermehrt Menschen in diesen Umständen ihre Wohnung verlieren. Hier kommen dann Unterstützungen ab der Stufe 4 in Frage.

Dies gilt aber auch für Kleinhandwerker/Selbständige die vielfach keine Steuererklärungen ausfüllten und somit aus dem Netz der Sozialversicherung fallen. Die prekäre Situation wird diese Leute in die Armutsfalle treiben. Hier kommen dann Unterstützungen ab der Stufe 5 in Frage.

Weitere Infos

Das Projekt ist in der Stadt Bern mit Umgebung stationiert. Anfragen von ausserhalb können aber geprüft werden. Bestehende Hilfsnetze, wie zum Beispiel Sozialdienste oder Invalidenversicherung werden subsidiär unterstützt und eine enge Zusammenarbeit ist gewünscht.